Riester Rente im Ausland: Vorteile und Nachteile

Riester Rente Ausland Vorteile Nachteile

Riester Rente im Ausland: Vorteile? Nachteile?

Wer als Rentner im Ausland seinen Hauptwohnsitz anmeldet, musste bis 2010 die Riester-Förderung (Riester Rente Zulage und Steuervergünstigung) zurückzahlen. Von jeder Zahlung der Riester Rente wurden 15 % abgezogen, solange bis die Zulagen und Steuervorteile komplett zurückgezahlt waren. Begründet wurde dies damit, dass man bei einer Verlegung vom Hauptwohnsitz ins Ausland nicht mehr in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig war. 2009 hat jedoch der europäische Gerichtshof in einem Urteil festgestellt (Rechtssache C-269-07), dass dies gegen das Prinzip der Arbeitnehmerfreizügigkeit in der europäischen Union verstößt.

Was bewirkte das Urteil vom europäischen Gerichtshof bezüglich der Riester Rente?

Die Folge vom Urteil des europäischen Gerichtshofs war, dass Rentner und Arbeitnehmer Riester Rente Zulagen und Steuervorteile behalten konnten, wenn man in das EU Ausland umgezogen ist. Obwohl man dadurch die unbeschränkte Steuerpflicht in Deutschland verloren hat. Zusätzlich zur Anwendung in der Europäischen Union, wurde diese Regelung auch in Ländern wie Norwegen oder Island angewendet. Die zwar kein EU-Mitglied waren. Jedoch zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) gehörten.

Wann müssen die Riester Zulagen und Steuervorteile zurückgezahlt werden?

Wenn man den Wohnsitz außerhalb der europäischen Union und vom europäischen Wirtschaftsraum verlegt, mussten auch nach dem Urteil vom europäischen Gerichtshof die staatliche Riesterförderung (Riester Zulagen und steuerliche Vorteile) zurückgezahlt werden. Zum Beispiel wenn man in die Schweiz, die USA oder nach Thailand auswandern wollte.

Zinserträge aus Zulagen und Steuervorteilen mussten nicht zurückgezahlt werden

Was die Riester Rente möglicherweise dennoch für solche Auswanderer lohnenswert machte, war die Rechtsprechung, dass alle Zinserträge aus den gezahlten Zulagen oder den Steuervorteilen nicht zurückgezahlt werden musste (aktuelle Rechtsprechung muss beim Steuerberater erfragt werden). Dadurch konnte sich auch für eine solche Auswanderung ein Riester-Vertrag lohnen. Vorausgesetzt, dass der abgeschlossene Riestervertrag im Vergleich zu anderen Möglichkeiten für staatlich geförderte Altersvorsorge nicht entsprechend schlechter abschneidet. Deshalb ist bei einem Vertrag für die Altersvorsorge darauf zu achten, wie dieser im Vergleich zur einer anderen Altersvorsorge abschneidet. Wünscht man eine Altersvorsorge mit Garantie, die staatlich gefördert ist, könnte eine Riester-Rente möglicherweise attraktiv erscheinen. Legt man jedoch mehr Wert auf Rendite als auf Garantie, sind andere Möglichkeiten der Altersvorsorge vielleicht weit attraktiver. Wichtig ist eine unabhängige Beratung für die Altersvorsorge. Bei der man auch einen Vergleich zwischen den verschiedenen Möglichkeiten der Altersvorsorge durchführen lässt. Nehmen Sie Kontakt auf, wenn Sie eine unabhängige Beratung für die Altersvorsorge wünschen.

Rückzahlung von Zulagen und Steuervorteilen muss nicht nachteilig sein

Die Rückzahlung von den Zulagen der Riester Rente und verbundenen Steuervorteilen muss allerdings gar nicht nachteilig sein. Warum? Weil mit einem Umzug ins Ausland die Riester Rente in Deutschland nicht mehr besteuert wird.

Zweitwohnsitz in Deutschland: was dann?

Wenn Sie als Rentner in Deutschland einen Zweitwohnsitz haben, mussten die Zulagen und die mit der Riester Rente verbundenen Steuervorteile während der Ansparphase nicht zurückgezahlt werden. Allerdings musste dann die Riester Rente voll versteuert werden.